Funkruf im Amateurfunk

Inhalt

Einleitung

Empfang prüfen

Funkrufempfänger umbauen

Funkrufempfänger beim Master registrieren

Funkrufe absetzen

 

Einleitung

Jeder kennt sie noch aus den frühen 2000er Jahren: die Funkrufempfänger, auch Pager genannt.
Anfangs waren sie nur fähig, Ziffern zu empfangen, später dann Textnachrichten. Für viel Geld rief
man einen Service an, wo ein freundlicher Mitarbeiter die Nachricht entgegengenommen hat. Diese
wurde dann über hunderte von leistungsstarken Sendern oberhalb von 70cm ausgesendet.
Anbieter waren Quix, Skyper, Telmi uvm., heute sind von all den Anbietern keine mehr in Betrieb.
Der Dienst Skyper bot noch eine Zusatzfunktion: mit ihm konnte man aus einer Fülle von Rubriken
(Nachrichten, Börsen-Infos, Wetter usw.) diejenigen auswählen, die einen interessieren. Im
Amateurfunk gibt es ebenfalls Rubriken. 

Man kann die Empfänger recht einfach für den Amateurfunk umbauen, in dem man den Quarz tauscht und den Empfängerkreis neu abgleicht.

Interessant sind auch die Pager, die man komplett per Software programmieren kann.

Im Amateurfunk werden Funkrufe einheitlich auf 439,9875 MHz ausgestrahlt. Hierbei wird, genau wie
bei den kommerziellen Anbietern, das sog. POCSAG-Protokoll verwendet.
Verwendet wird FSK mit (meistens) 1200 Baud und 4 kHz Hub.
Da sich bei einer hohen Senderdichte die Ausleuchtungsbereiche überschneiden und es somit zu
Problemen auf der Empfangsseite kommen würde, hat jeder Sender nur eine bestimmte Zeit zur
Verfügung, in der er Funkrufe aussenden darf. Hierzu stehen 16 Zeitschlitze mit jeweils 6,4
Sekunden zur Verfügung.

Will man einen Funkruf absetzen, braucht man sich jedoch nicht darum zu kümmern, in welchem
Einzugsbereich man sich von welchem Sender befindet. Man gibt den Funkruf einfach bei einem sog.
Funkruf-Master ein und dieser verteilt ihn dann automatisch an alle angeschlossenen Sender und
andere Master.

 

Empfang prüfen

Bevor man einen Funkrufempfänger besorgt bzw. umbaut sollte man prüfen, ob man an seinem Standort
ausreichend Empfang eines Funkrufsenders hat. Dazu stellt man einen FM-Empfänger (am besten
Handfunkgerät in der Wohnung) auf 439,9875 MHz (FM) und lauscht ein paar Minuten, ob man
sporadisch ein merkwürdiges brummen hören kann. Wenn ja: prima. Wenn nein: schönen Standort in der Nähe suchen (Fernmeldeturm, Hochhaus o.ä.) und eigenen Funkrufsender aufbauen.

 

Funkrufempfänger umbauen bzw. beschaffen

Es bietet sich an, einen Skyper umzubauen, denn dieser bietet die Möglichkeit, die oben erwähnten
Rubriken zu empfangen.
Den Quarz kann man günstig online beziehen, einfach mal die Suche bemühen.
Eine Umbauanleitung findet ihr z.B. hier: http://dh5ym.hopto.org/wiki/?page_id=25

Interessant sind auch Pager, die man per Software oder direkt über die Tasten programmieren kann, wie z.B. den Alphapoc 602R.

 

Funkrufempfänger beim Master registrieren

Jeder Funkrufempfänger hat eine eindeutige Adresse. Sie steht auf der Rückseite des Empfängers.
Ist man sich nicht sicher, welches die Adresse ist, einfach ein Bild von der Rückseite an den
Sysop des Masters schicken sowie das Rufzeichen, welches der Adresse zugeordnet werden soll.

 

Funkrufe absetzen

Entweder man connectet sich via Packet-Radio zum nächsten Master (in Berlin: DB0BLO-5), ruft die
HamNet-Seite des Masters auf (sofern man im HamNet ist) oder man ruft die Seite aus dem Internet
auf.

In Berlin wären das folgende Seiten:
HamNet-Seite Funkruf-Master DB0BLO-5: http://funkruf.db0blo.ampr.org:8080/
Internet-Seite Funkruf-Master DB0BLO-5: http://db0blo.dtdns.net:8080/

In Packet-Radio gibt man folgenden Befehl ein:
p <Rufzeichen> <Text>


Beispiel:

p dh7ahk Testruf

Der Funkruf wird dann in die Warteschlange gegeben und kurze Zeit später sollte die Nachricht
ausgesendet werden.